Ich lebe noch!

24. Oktober 2006

Hej, ich lebe noch! Aus diversen Gründen habe ich lange nichts mehr von mir hören lassen. Das liegt vor allem daran, dass ich momentan in der Uni sehr viel zu tun habe und nebenbei natürlich noch andere Freuden des Lebens genießen will und deshalb eher etwas hier in Lund unternehme, als alleine am PC sitzend den Kontakt mit der Außenwelt herzustellen.
Das soll natürlich nicht heißen, dass ich mit Euch nichts mehr zu tun haben will, aber momentan liegen meine Prioritäten in der physisch kontaktierbaren Welt. Zurück in Deutschland werdet Ihr aber vermutlich wieder die Nummer eins sein!
Über die hiesigen Freuden des Lebens werde ich aber mit Sicherheit nach Beendigung meines jetzigen Kurses Anfang November berichten. Entweder in ausgedehnter Form, um Euch alles nachzuliefern, was Ihr verpasst habt, oder aber in Kurzform, um auch noch etwas erzählen zu können, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin.

Damit wäre ich auch schon beim nächsten Punkt, den ich ansprechen möchte. Es gibt schon länger ein Gerücht darüber, dass ich nicht schon im Januar zurück komme, sondern erst im Februar. Dieses Gerücht möchte ich zum Teil bestätigen! Ich werde nicht im Januar zurück nach Deutschland kommen, aber auch nicht im Februar. Da ich ab November ein kleines Forschungsprojekt in der Mikrobiologie der Technischen Hochschule hier machen werde und dieses erst Ende März abgeschlossen sein wird, werde ich erst danach wieder zu Hause sein, ausgenommen natürlich Weihnachten und Sylvester.
Das wars fürs Erste von mir und ich verabschiede mich bis demnächst...
Hej då!

Fotos der Korridorparty sind online!

07. Oktober 2006

Die Fotos der gestrigen Party sind nun online und Ihr könnt einen Eindruck von meinen Mitbewohnern bekommen und sehen, wie verrückt es hier zuging.

Der ewig währende Kampf um einen Helm und eine Unterhose

07. Oktober 2006

Gestern war auf meinem Korridor eine lustige Korridorparty, die zunächst einmal mit einer kleinen Preparty für die Bewohner des Korridors begann.
Es hatten sich zuvor Paare gefunden, die in einem ihrer Zimmer einen Drink, sowie ein oder zwei Spiele für die anderen vorbereiten sollen. Gestartet wurde dann im ersten Raum, wo wir hinter einem blauen Tuch kleine Tütchen angeln mussten. In meiner Tüte waren Rosinen drin, aber es gab auch 50 Öre oder eine Batterie. Als Drink gab es irgendeinen Kurzen, der nicht sonderlich gut schmeckte.
In jedem Raum gab es neben den Spielen außerdem ein Wetttrinken. Wer seinen Drink als erstes geleert hatte, dem wurde die große Ehre zuteil, einen Plastikhelm tragen zu dürfen. Wer allerdings der Letzte war, der musste eine überaus unmodische Unterhose tragen. Da der Drink im ersten Raum nur sehr klein war, wurde es sehr schwierig, einen Verlierer zu bestimmen, denn alle waren nahezu gleich schnell. Zum Glück beging Björn während der Diskussin den Fehler und wollte auch noch den allerletzten Tropfen aus seinem Glas heraus bekommen, sodass er sofort als Verlierer deklariert wurde.
Im nächsten Raum gab es irgendeinen Cocktail in Kokosnüssen serviert. Da diese nur ein kleines Loch für den Strohhalm hatten, konnte man hier auch nicht direkt beurteilen, wie voll oder leer die Kokosnuss noch war. Björn hatte das Glück, dass seine Kokosnuss versehentlich gar nicht gefüllt worden war und er somit die Unterhose gegen den Helm tauschen konnte. Das Bestimmen von Gewinner und Verlierer lief mehr oder weniger auf Vertrauensbasis und man glaubte den anderen, dass sie mit dem Drink fertig waren. Aber trotzdem wurde das ein oder andere Mal etwas gefuscht und wenn nur noch zwei Leute übrig waren, wurde schon mal gerne beim Trinken ausgeholfen, um einer der zwei Personen die Unterhose anzudrehen.
Im folgenden Raum konnte ich zum ersten Mal den Helm erobern, denn der Drink schmeckte mir nicht, sodass ich ihn einfach in einem Zug runtergespült habe. Das für den Raum verantwortliche Paar hatte sich als Thema eine Party wie in der fünften Klasse gesetzt. Dementsprechend lief dort Musik, die hier in Schweden in den Neunzigern gehört wurde. Für mich unterschied sie sich leider nicht sonderlich von der übrigen Musik, da ich die Lieder zum Großteil nicht kannte. Aber nicht nur die Musik war im Stil der Neunziger, nein es wurden auch Spiele gespielt, die schwedische Teenager schon mal spielen. Eine Person muss z.  B. vor die Tür gehen und dann eine Händeschütteln, eine Umarmung, einen Kuss auf die Wange, einen Kuss auf den Mund oder einen Zungenkuss wählen. Dann wird auf eine Person gezeigt und der vor der Tür Stehende muss, die Person akzeptieren oder ablehnen, ohne zu wissen, um wen es sich handelt. Diese Person musste dann geküsst oder umarmt usw. werden.
Am interessantesten wurde es natürlich, wenn jemand den Zungenkuss gewählt hatte, wie es Michael gemacht hat. Obwohl wir versuchten, ihm Alex anzudrehen, lehnte er jedes Mal ab, denn es stellte sich später heraus, dass er im Spiegel sehen konnte, dass jedes Mal auf Alex gezeigt wurde. Dieser war natürlich sichtlich erleichtert darüber und da der nächste Raum schon vorbereitet war, zogen wir weiter, ohne dass Michael eine neue Person wählen musste.
Hier gab es Wodka Martini, geschüttelt, nicht gerührt, und passend zum Agentenimage wurde mit Pfeilen auf eine Zielscheibe geschossen. Der Raum danach war meiner und da ich mich erst am späten Nachmittag entschlossen hatte, der Preparty beizuwohnen, und da ich aufgrund der ungeraden Teilnehmerzahl alleine war, hatte ich nicht allzu viel vorbereitet. Bei mir gab es Grüne Wiese, was von den Schweden bisher noch niemand kannte. Der giftgrünen Farbe etwas skeptisch gegenüber stehend, mussten sie aber feststellen, dass der Drink besser schmeckte, als die grüne Farbe vermuten ließ. Auch beim Kartensaugen schien jeder Spaß zu haben und bei dem ein oder anderen kam die Vermutung auf, dass sie sich ziemlich gerne mögen, denn die Karte fiel in fast jeder Runde runter.
Im letzten Raum wurde Singstar gespielt, wobei hier der Gewinner den Helm für den Rest des Abends tragen sollte und der Verlierer die Unterhose. Mit Björn schien ich einen schweren Gegner zu haben, denn wir waren beide nahezu gleich gut, aber am Ende behielt ich doch noch die Oberhand und hatte sogar mehr Punkte, als die anderen, weshalb ich den Helm für den Rest des Abends tragen durfte.
Mittlerweile war es auch schon spät geworden und die ersten Gäste von Außerhalb waren eingetroffen und die Party wurde in der Küche fortgesetzt. Hiervon gibt es nicht wirklich etwas Besonderes zu berichten, denn es war einfach nur eine Party. Da ich erst um vier oder fünf im Bett war, ist es auch ganz gut, doch nicht nach Göteborg gefahren zu sein, wie wir es ursprünglich für Samstag und Sonntag geplant hatten. Vielleicht fahren wir in zwei Wochen dorthin.