Wie Schweden sich von Deutschland unterscheidet

28. September 2006

Angeregt von Miriams Berichten aus Irland, möchte ich nun auch mal versuchen zu beschreiben, wie sich Schweden von Deutschland unterscheidet.
Anfangen möchte ich erst mal mit dem, was offensichtlich ist. Natürlich spricht man hier in Lund kein Deutsch, sondern Schwedisch, obwohl es erstaunlich viele Schweden gibt, die in der Schule Deutsch gelernt haben. Es dürfte ca. die Hälfte der Schweden Deutsch in der Schule gelernt haben, da es an den meisten Schulen die Wahl zwischen Deutsch und Französisch gibt. Sehr positiv ist, dass der Großteil der Menschen hier gutes Englisch spricht, was man in Deutschland nicht unbedingt behaupten kann.
Weiter machen möchte ich mit dem, was ebenfalls schon viele Leute wissen - Alkohol ist hier unglaublich teuer. Alkohol darf man hier erst ab 18 Jahren kaufen und es gibt, sofern es sich nicht um Alkoholika mit nur 3,5 Vol.% handelt, ein Monopol über den Alkoholverkauf. Alkohol über 3,5 Vol% kann man nur im sog. Systembolaget erwerben und dafür muss man sogar 20 Jahre alt sein.
Bedingt durch die hohen Preise und die Nations, eine Art von Studentenverbindungen, gibt es hier in Lund keine Studentenkneipen. Will man abends weg gehen, so gibt es jeden Abend mehrere verschiedene Nations, die Party oder eine einfache Bar anbieten. Dort gibt es Getränke zu relativ verträglichen Preisen. Als Student in Lund muss man Mitglied in einer Nation werden und kann dort verschiedene Angebote wahrnehmen. Das Studentenleben außerhalb der Uni findet also zum Großteil in den Nations statt. Etwas vergleichbares habe ich in Deutschland noch nicht gesehen.
Bleiben wir beim Einkaufen. Die Öffnungszeiten hier sind, wie ich finde, sehr angenehm, denn die Supermärkte haben teilweise bis 23 Uhr und auch am Sonntag geöffnet. Wenn einem in Deutschland an einem Samstag spät abends einfällt, dass am nächsten Tag Sonntag ist und man keine Lebensmittel mehr im Haus hat, ist man ein wenig aufgeschmissen. Hier ist es ganz angenehm und es wird mir vermutlich schwer fallen, mich wieder daran zu gewöhnen, dass in Deutschland die Geschäfte schon um 20 Uhr schließen und Sonntag komplett geschlossen bleiben.
Bei meinem ersten "Großeinkauf" fiel mir auch auf, dass die Schweden gesalzene Butter oder Margarine lieben. Da ich Margarine wegen der Konsistenz wesentlich praktischer, als Butter finde, habe ich zunächst versucht, ungesalzene Margarine zu finden. Da steht man also vor einem großen Regal voller unterschiedlicher Margarinesorten und wird alleine trotzdem nicht fündig. Also habe ich einen Angestellten im Supermarkt gefragt, der etwas erstaunt über meine Frage guckte, mir aber bereitwillig half. Er war aber nicht erfolgreicher, als ich, weshalb er einen weiteren Kollegen herbei bemühte, der sich sicher war, dass es so etwas nicht gäbe. Trotzdem versuchte er sein Glück, aber irgendwann entschied ich mich, mir ein Paket Butter zu kaufen, denn diese war im ungesalzenen Zustand nicht so schwer zu finden.
Nachdem ich mein erstes Brot gegessen hatte, wusste ich auch, weshalb die Schweden so sehr auf gesalzene Butter oder Margarine stehen. Irgendwie muss man schließlich das gesüßte Brot kompensieren. Nicht dass es einfacher und auch wesentlich billiger wäre, Margarine nicht zu salzen und Brot nicht eine Extraportion Zucker hinzu zu fügen, nein diese Kombination ist hier Standard. In unserem Schwedischkurs hatte sogar eine Gruppe, als wir uns in der Stadt nach verschiedenen Sachen auf Schwedisch erkundigen sollten, die Aufgabe nach ungesüßtem Brot zu fragen. Es soll nicht so einfach gewesen sein, aber man kann es finden, wenn man die Augen auf macht. Ich habe mich aber mittlerweile an das gesüßte Brot gewöhnt und halte nicht extra nach ungesüßtem Ausschau.
Da Einkaufen so schön ist, bleiben wir auch noch etwas beim Thema. Lebensmittel scheint es hier nicht oder nur selten in den gewohnten handelsüblichen Mengen zu geben. Wenn man etwas, wie z. B. Spaghetti kauft, ist das Minimum ein Kilo. Ähnliches gilt für Reis, Käse und viele andere Lebensmittel.
Schokolade gibt es zwar in den normalen Mengen, aber sie kostet wesentlich mehr. Bisher habe ich noch nirgendwo Schokolade unter 10 SEK/100 g gefunden, was ca. 1,08 EUR entspricht. Meistens kostet Schokolade aber 15 SEK aufwärts (Die gute Schokolade von Lindt kostet 25 SEK). Deshalb habe ich mir, als ich bei dem Supermarkt in der Nähe von Michael, als wir dort Zutaten für Hamburger kaufen waren, direkt einige Tafeln auf Vorrat gekauft, da diese nur 10 SEK kosteten. Er hat mich sofort zum Schokoladen-Junkie abgestempelt, aber mir ist der Weg einfach zu weit, nur um Schokolade zu kaufen.
Um endlich mal weg vom Einkaufen zu kommen, leite ich über zum Essen selber. Jeder deutsche Student kann sich glücklich schätzen, dass es in Deutschland so etwas, wie Mensen gibt. Eine Mensa kennt man hier nicht, weshalb man also entweder auswärts essen gehen kann, was allerdings auf die Dauer teuer werden kann, oder sich selber verpflegen. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit in einer der Nations zu essen, da diese zum Teil Mittags Lunch anbieten. Dies habe ich schon zwei Mal ausprobiert und war davon nicht sehr begeistert. Das Essen war jeweils relativ kalt und die Beilagen, wie z. B. Salat waren schon ausverkauft, obwohl wir nur wenige Minuten nach 12 kamen. In einer Mensa ist es nicht so schlimm, wenn eine Beilage mal nicht mehr da ist, denn es gibt meistens mehrere, dies ist hier aber nicht der Fall. Somit mussten wir unseren restlichen Hunger mit dem süßen Brot und der salzigen Margarine stillen.
Ich glaube nicht, dass ich noch einmal in einer Nation zum Lunch gehen werde, denn so schlecht sind meine Kochkünste auch wieder nicht, dass ich nicht damit mithalten könnte. Und wenn es mal nicht gut ist, bin ich immerhin selbst dafür verantwortlich.
Da Kochen manchmal sehr Zeitaufwändig sein kann und manche Schweden nicht gerne kochen, kommt es schon einmal vor, dass jemand aus unserer WG alle acht (8!!!) Herdplatten blockiert, um irgendein Fleischgericht aus der Dose in rauhen Mengen vorzubereiten, um es anschließend in vielen kleinen Plastiktüten einzufrieren. Was mir außerdem in unserer WG aufgefallen ist, ist die Mülltrennung. Diese ist hier zwar auch vorhanden, doch funktioniert sie etwas anders. Papier wird in Altpapier, wie Zeitungen, Werbung, normales Papier usw. und in Verpackungskarton, worunter -welche Überraschung- Karton und aber auch Tetrack zählen, getrennt. Plastick wird ebenfalls gesondert gesammelt, wobei sich nur Hartplastick Plastick nennen darf. Tüten, die aus Plastick sind, gehören nämlich in den Restmüll. Außerdem werden Dosen jeglicher Art, Weißglas und gefärbtes Glas gesondert gesammelt. Jeder andere anfallende Müll, gehört in den Restmüll.
Mülltrennung scheint vielen Schweden aber zu aufwändig zu sein, weshalb ein Großteil doch im Restmüll landet.
Jetzt habe ich so schön für jeden Punkt eine Überleitung gefunden und jetzt fällt mir für die verbleibenden Punkte keine mehr ein. Also mache ich nun einen harten Bruch und gehe zur Uni über.
Die Kurse hier sind wesentlich weniger praktisch, als bei uns in Bonn. Während ein Kurs in Bonn über vier Wochen von morgens 9 bis abend um 5 aus fast nur Laborarbeit besteht, habe ich hier bisher noch kein einziges Labor von innen gesehen. Vielmehr habe ich Vorlesungen, wobei ich noch einer derjenigen bin, die häufig in die Uni müssen. Ich habe jeden Tag zwischen 3 und 6 Sunden Vorlesungen, wogegen Leute aus anderen Fächern in der Woche maximal 6 Stunden haben.
Bei längeren Vorlesungen über drei Stunden, versteht es sich hier eigentlich von selbst, dass man nach einer Stunde 15 Minuten Pause macht, die sich aber häufig noch etwas ausdehnen. Nicht ungerne geht man sich dann einen Kaffee holen, der sich hier in Schweden auch vom deutschen Kaffee unterscheidet. Er ist stärker und um ihm mit Milch eine bräunliche Farbe zu geben, muss man schon fast dieselbe Menge Milch verwenden.
In den Pausen kann man sich auch ganz nett mit den Dozenten unterhalten, was anfangs etwas ungewohnt ist, da man sich in Schweden generell mit Vornamen anspricht. Eine Höflichkeitsform, wie das "Sie" im Deutschen gibt es zwar, doch wird sie heutzutage kaum noch verwendet.
Da mir gerade noch zwei Sachen einfallen, die ich anmerken möchte, versuche ich von der Anrede, welche in gewisser Weise mit der schwedischen Bevölkerung zu tun hat, zu den schwedischen Frauen überzuleiten, da diese auch zur schwedischen Bevölkerung zählen.
Schwedische Frauen sind entgegen der allgemeinen Vorstellung nicht alle hübsch und blond. Es gibt zwar einige blonde Frauen, doch mir sind mindestens genauso viele andersfarbige begegnet. Das kann aber auch daran liegen, dass einige von denen eine zusätzliche Herkunft in der Abstammung haben. Hübsche Schwedinnen sind mir zwar schon einige begegnet, aber das Verhältnis dürfte in etwa ähnlich zu dem Verhältnis in Deutschland sein.
Bei der zweiten Sache, die mir eingefallen ist, handelt es sich um das Wetter. Darüber gibt es nicht allzu viel zu berichten, außer dass es etwas kälter, als in Deutschland ist. Vergleicht man aber die Vorhersagen bei wetteronline.de, so ist festzustellen, dass die Nächte hier manchmal um 1-2 Grad wärmer sind. Dafür ist es tagsüber nicht ganz so warm, wie in Deutschland und das Thermometer dürfte letzte Tage das letzte Mal über 20 Grad geklettert sein.
Nun fällt mir nichts mehr ein, obwohl es mit Sicherheit noch einige Sachen gibt, die ich hier erwähnen könnte. Da es aber schon spät ist und ich keine Lust mehr habe, werde ich weitere Unterschiede evtl. demnächst erwähnen. Ansonsten darf jeder gerne versuchen, sich hier selber ein Bild davon zu machen.

Fotos vom Wochenende auf der Hütte sind online!

25. September 2006

Die Fotos vom letzten Wochenende sind nun auch online.

Ein Wochenende auf einer Hütte und viele Tote

25. September 2006

Wie bereits erwähnt, war ich am Wochenende mit meiner und einer anderen Mentorengruppe auf einer kleinen Pfadfinderhütte irgendwo im Nirgendwo außerhalb von Lund und nun habe ich Zeit, etwas ausführlicher darüber zu berichten.
Los ging alles am Samstag morgen, als wir uns um halb neun am Bahnhof treffen wollten. Natürlich waren nur ein paar Leute um diese Zeit pünktlich dort, aber verständlicherweise hatten unsere Mentoren schon damit gerechnet, sodass wir eine halbe Stunde Zeit hatten, bis der Bus fahren sollte. Bis zur Abfahrt hatten sich sogar tatsächlich alle Leute eingefunden, sodass wir pünktlich abfahren konnten. Ursprünglich sollten insgesamt 40 Leute mitfahren können, aber wir waren nur 17. Ich frage mich sowieso, wie wir mit 40 Leuten und Gepäck in den normalen Linienbus gepasst hätten, aber das Problem kam zum Glück nicht auf.
Nachdem wir einmal umsteigen mussten und ein kleines Stück bis zur besagten Hütte laufen mussten, konnten wir uns um 10 Uhr jeder einen Schlafplatz in der Hütte suchen, die übrigens auch keine 40 Leute gepackt hätte. Da wir uns erst mal eine Pause ohne Programm gönnen wollten und somit eine Stunde Zeit hatten, legten sich einige Leute kurze Zeit schlafen, der Rest konnte sich, sofern nicht bereits geschehen, kennenlernen und Karten spielen.
Etwas später wurden dann drei Gruppen gebildet, die über das Wochenende verteilt verschiedene Aufgaben, wie kochen, spülen usw. erledigen mussten. Nachdem die erste Gruppe Kaffee gekocht hatte, konnten wir bei etwas Kuchen und Kaffe das Spiel kennenlernen, das uns die ganze Zeit beschäftigen sollte.
Jede Person musste aus vielen kleinen Zetteln einen ziehen und nachschauen, ob etwas drauf steht, ohne es den anderen zu verraten. Zwei der Zettel sollten mit der Aufschrift "Vampir" versehen sein, alle anderen waren leer. Die Aufgabe der Vampire war ab sofort, möglichst alle Teilnehmer des Wochenendes umzubringen. Dies konnten sie nur machen, wenn sie mit einer Person alleine waren und dieser Person dann sagten, dass sie nun tot sei. Die getötete Person musste nun 30 Minuten warten, bis sie der Gruppe mitteilen konnte, dass sie tot ist, indem sie Namen, Tatort und -Zeit auf eine Tafel im Gemeinschaftsraum aufschrieb. Die Aufgabe der Lebenden war natürlich, herauszufinden, wer ein Vampir ist. Sie konnten jemanden fragen, ob er Vampir sei, mussten sich dann allerdings relativ sicher sein, denn bei einer falschen Vermutung starben sie.
Wie es das Schicksal so wollte, war ich leider die erste Person, die von einem Vampir umgebracht wurde. Ich konnte nun nur noch versuchen, für mich selber herauszufinden, wer der zweite Vampir war.
Sehr schnell kam in dem Spiel ein wenig Verwirrung auf, denn Feri hatte angenommen, er sei ein Vampir, war es dann aber wohl doch nicht. Somit musste er allen Leuten, die er umgebracht hatte, und das war die Mehrzahl der bisherigen Toten, mitteilen, dass sie doch noch leben.
Nach und nach starben immer mehr Leute und wir Toten mussten feststellen, dass wir alle vom gleichen Vampir getötet wurden und niemand wusste, wer der zweite Vampir war. Auf der kleinen Wanderung, die wir nach dem Essen gemacht haben, gab es eigentlich genügend Möglichkeiten, jemanden umzubringen, aber zum Glück überlebten alle die Wanderung.
Auf der Wanderung bemerkten wir, dass Schweden einige echt schöne Landschaften zu bieten hat und auch die Tierwelt schien viele von uns anzusprechen, jedenfalls haben wir an unzähligen Wiesen angehalten, da sich dort Schweine, Schafe, Ziegen oder Pferde befanden, die stundenlang beobachtet, gestreichelt und fotografiert werden mussten. Zwischendurch kam immer wieder die Frage auf, ob wir uns immer noch auf dem richtigen Weg befinden, oder ob wir uns verirrt hatten. Anna, im Besitz einer Karte, wusste aber immer, wo wir uns befanden, obwohl es nicht ganz einfach war, da nicht alle Wege richtig eingezeichnet waren. Unter ihrer Führung kamen wir aber wohlbehalten zurück und konnten das Abendessen vorbereiten. Es gab Hamburger, welche sehr gut und vor allem groß waren. Somit wurden alle satt und begannen ihre Alkoholika aus dem Kühlschrank zu holen und zu leeren.
Im Laufe des Abends setzten wir dann ein Lagerfeuer in Gang, sodass wir den Großteil des Abends, bzw. der Nacht draußen am Feuer verbracht haben.
Bis wir um halb fünf dann ins Bett gingen, wurden alle bis dahin Überlebenden und noch nicht schlafenden Leute von Vampir Alberto umgebracht, was zur Spekulation führte, dass eines der zwei schon schlafenden Mädchen der zweite Vampir sein müsste. Chelsea wurde dann aber auf dem Weg zur Toilette umgebracht, bevor wir schlafen gingen. Somit blieb nur noch die Möglichkeit, dass Madeleine der zweite Vampir war. Mit dem Wissen gingen wir also schlafen.
Am nächsten Morgen wurde Madeleine vor dem Frühstück direkt befragt, ob sie ein Vampir sei, was sie aber verneinte. Unfairerweise bekam sie dann eine Liste der Teilnehmer in die Hand gedrückt, die sie dann mit der Totenliste vergleichen konnte, wodurch sie noch bevor Alberto runter kam, wusste, dass er der Vampir war. Man kann sich nun also darüber streiten, ob Madeleine gewonnen hat, da sie herausgefunden hat, wer Vampir war, oder ob Alberto gewonnen hat, da Madeleine das ohne Hilfe nicht rechtzeitig rausgefunden hätte. Auf jeden Fall stellten wir fest, dass es nur einen, statt zwei Vampiren gab, was die Mentoren extra so gemacht haben, um uns zu verwirren.
Nach dem Frühstück fing dann leider die große Aufräumaktion an und das Haus wurde wieder auf Vordermann gebracht und nach dem Mittagessen, von dem wir Massen über behalten haben, da noch keiner richtig Hunger hatte, wurde der letzte Rest aufgeräumt und wir machten uns auf den Heimweg.
Es bleibt festzuhalten, dass das Wochenende jede Menge Spaß gemacht hat und leider viel zu schnell vorbei war.

Fotos von der Fahrradtour sind online!

24. September 2006

Dort bekommt man einen kleinen Einblick in die Schönheit der Natur in Schweden.

Auch in Schweden kann man noch im Meer schwimmen!

24. September 2006

Nun ist es schon eine ganze Weile her, dass ich mich hier das letzte Mal gemeldet habe und natürlich ist in der Zeit auch einiges passiert, was ich aber nicht unbedingt alles erwähnen muss, denn schließlich will ich auch noch etwas zu erzählen haben, wenn ich wieder zurück nach Deutschland komme.

Nachdem die Uni schon direkt Anfang September angefangen hat, läuft nun endlich auch der zweite Schwedischkurs an der Folkuniversitet. Dadurch wird mein Schwedisch immer besser und ich versuche auf meinem Korridor auf Schwedisch zu antworten, wenn ich eine Frage auf Schwedisch gestellt bekomme. Klappt natürlich nicht immer, aber versuchen kann man es ja...
Vor zwei Wochen habe ich einmal nachmittags die Uni ausfallen lassen, um in Lomma im Meer schwimmen zu gehen. Michael, Eric, Marten und ich haben uns also mit Erics Auto auf den Weg nach Lomma gemacht, was manchmal ein beunruhigendes Gefühl hervor rief, da die linke Hinterbremse des Autos nicht ganz in Ordnung war und komische Geräusche verursachte (Mittlerweile ist sie aber repariert).
In Lomma angekommen legten wir uns zunächst am Strand in die Sonne, begannen dann aber bald, Football zu spielen, bzw. uns erst mal den Ball hin und her zu werfen. Der einzige von uns, der es wirklich konnte, war Eric, denn Football ist in Amerika eben etwas populärer, als bei uns.
Es brauchte aber, unter Erics Anleitung, einige Zeit, bis wir den Ball halbwegs stabil in die Luft bringen konnten. Bleibt leider nur noch das Problem der Entfernungseinschätzung. Meine Würfe waren irgendwie immer ein wenig zu kurz, egal, wie weit entfernt der Gegenüber stand.
Ich weiß nicht mehr, wer von uns es war, aber einer schlug dann vor, im Wasser weiter zu spielen, denn irgendwie brauchten wir alle vier langsam eine Abkühlung. Da das Wasser bis sehr weit draußen relativ seicht ist, konnten wir dort optimal spielen, ohne direkt mit dem ganzen Körper ins Wasser zu müssen, was schon einige Überwindung kostet, denn das Wasser war ca. 16 Grad warm.
Nach einer Weile war jeder von uns durch das Spritzwasser mehr oder weniger nass, sodass es kaum noch Überwindung kostete, komplett unterzutauchen. Kurze Zeit bin ich also im Meer geschwommen, doch obwohl es einem nicht mehr kalt vorkommt, wenn man einmal im Wasser ist, merkt man, dass die Glieder doch langsam einfrieren.
Also haben wir erst mal in der Sonne wieder ein wenig Energie getankt, bis wir uns danach ran machten, von Eric die Regeln des Touch-Football zu erlernen. Diese sind in der Theorie nicht ganz so schwierig, schwieriger gestaltet es sich dann allerdings mit Mannschaften von nur 2 Leuten einen kompletten Spielzug bis zum Punktgewinn zu spielen. Außerdem ist es verdammt anstrengend im Sand zu rennen und ich hatte am Tag danach überall Muskelkater.

Abends nach dem Schwimmen habe ich mich bei Michael mit ihm, seinem schwedischn Mitbewohner und ein paar von dessen Freunden getroffen, um die Sauna des Wohnheims zu nutzen und nebenbei gemütlich zu grillen. Da die Sauna leider nicht funktionierte, mussten wir uns auf das Grillen beschränken, was aber auch ohne Sauna ganz nett war.

Ansonsten ist nicht viel erwähnenswertes passiert, außer dass Michael und ich eine Fahrradtour zum Krankesjön, gemacht haben, wovon es bald Impressionen in Form von Fotos geben wird, und dass ich mit meinem Kurs der Uni in Kopenhagen bei der Carlsberg Brauerei war, was sich allerdings nicht so spannend anhört, wie es war, denn die meiste Zeit haben wir dort verbracht, um uns diverse Vorträge anzuhören. Danach haben wir uns das Museum dort angesehen (relativ unspektakulär) und im Anschluss immerhin zwei Bier umsonst bekommen.
Außerdem hat jeder aus unserem Kurs volle 5 Punkte in der ersten Klausur bekommen. Morgen schreibe ich wieder die nächste und werde dieses Mal aber vermutlich nicht so leicht volle Punktzahl bekommen.
Dieses Wochenende war ich mit ein paar Leuten aus meiner und einer weiteren Mentorengruppe auf einer Pfadfinderhütte im Wald in der Nähe von Hemmestorp, dazu aber später ein eigener Bericht und Fotos.
Heute Abend gibt es auf unserem Korridor Indonesisch, von unserem Indonesischen Mitbewohner.

Fotos von Kopenhagen und Lomma sind nun online!

10. September 2006

Soeben habe ich die Fotos von der Tour in Kopenhagen und dem Besuch am Strand in Lomma hochgeladen.

Einmal getrennt, wirst Du Dich nie wieder sehen!

10. September 2006

Mein Gott, jetzt ist es schon eine Woche her, dass ich den letzten Eintrag getätigt habe. Wird Zeit, dass ich es hier wieder ein wenig fülle. Aber ich muss schon schwer nachdenken, was ich diese Woche alles gemacht habe...
Dabei fällt mir auf, dass die Parties nun ein wenig nachgelassen haben, denn bis Donnerstag ist nichts wirklich erwähnenswertes geschehen. Das liegt natürlich vor allem daran, dass die Uni angefangen hat und jeder nicht mehr so viel Zeit hat. Ich habe bisher jeden Tag mehrere Vorlesungen und am Freitag schon die ersten zwei Klausuren hinter mich gebracht. Waren beide okay, obwohl die zweite am Nachmittag schon relativ schwer war, da beide Texte, die wir zur Auswahl hatten, nicht leicht zu verstehen waren.

Vor den beiden Klausuren war ich aber am Donnerstag Abend einige Zeit im IKEA in Malmö. Karin, eine unserer Mentorinnen, hatte dazu eingeladen und somit haben wir uns mit vier Leuten, Nicole, Peter, Karin und ich, auf den Weg nach Malmö gemacht. Unser Hauptziel war natürlich, einmal Köttbullar bei IKEA zu essen (da sie anscheinend doch nicht so bekannt sind, hier eine Erklärung), doch bis zum Restaurant mussten wir erst einmal den restlichen Laden durchqueren. Keiner von uns hat IKEA mit leeren Händen verlassen und ich kann mir mittlerweile ein Bild von Nicoles und Peters Wohnung machen, da mehr als die Hälfte ihrer Einrichtung von IKEA zu sein scheint.
Ich habe mir eine Fußmatte, eine Zimmerpflanze und, was am wichtigsten ist, eine neue Matratze gekauft. Meine bisherige Matratze ist sehr weich und dünn und da das Bett nur ein Brett und kein Lattenrost besitzt, habe ich mich in den letzten Wochen ein wenig mit Rückenschmerzen rumschlagen müssen. Die Zeiten sind jetzt aber vorbei, denn auf den zwei kombinierten Matratzen schläft es sich viel besser.
Das Essen im Restaurant im Anschluss an unseren Einkauf war auch ziemlich gut. Für wenig Geld gab es Köttbullar, mit Salat und Pommes, sowie ein Getränk und Kaffe. Natürlich gab es auch andere Speisen, doch wenn man schon einmal bei IKEA ist, muss man auch Köttbullar essen.

Am Freitag Abend habe ich mich spontan mit Eric, einem Amerikaner, den ich schon im April hier getroffen habe, verabredet. Nach einer kurzen Preparty bei ihm in der WG mit einigen seiner Mitbewohner sind wir zwei mit Thomas und Ryan (zwei der Mitbewohner) zur Party in Hallands Nation gegangen. Die Party dort war nicht schlecht und die Musik war um einiges besser, als an meinem ersten Freitag Abend, den ich zum Teil ebenso dort verbracht habe. Da ich am nächsten Tag allerdings nach Kopenhagen fahren wollte, bin ich nicht bis zum Ende geblieben.
Trotzdem hörte sich der Wecker am nächsten Morgen ziemlich grausam an. Um 9 Uhr wollten wir uns dann mit ein paar Leuten am Hauptbahnhof treffen. Mehr oder weniger pünktlich waren lediglich János, Niki, Nicolette, Michael und ich. Der Rest von uns verspätete sich leider, sodass wir einen Zug später als geplant nehmen mussten.
Nichtsdestotrotz kamen wir alle wohlbehalten in Kopenhagen an und mussten zunächst unendlich viele Gruppenfotos mit jeder Kamera machen. Anschließend machten wir uns auf den Weg ins Tourismusbüro, um uns Stadtpläne und weitere Infos zu besorgen.
Am Rathausplatz trennten wir uns vorläufig, denn ein Teil wollte eine geführte Bootstour machen, ein anderer Teil shoppen (wofür sind wir nochmal nach Kopenhagen gefahren?) gehen und der Rest, nur Michael und ich wollten die Stadt erst mal zu Fuß erkunden. Zu diesem Zeitpunkt ahnte natürlich keiner, dass wir uns in Kopenhagen nie wieder sehen würden...
Michael und ich liefen aber erst einmal mit der "Shopping-Gruppe" die Einkaufsstraße entlang, die einen doch sehr stark an die Hohe Straße in Köln erinnerte. Hier sahen wir ein McDonalds, das gar nicht wie ein McDonalds aussah, wie man bei den noch folgenden Bildern sehen kann.
Es dauerte aber nicht lange, bis wir die "Shopping-Gruppe" verloren, da ein Souvernier-Geschäft auftauchte. Auf unserem ersten Teil der Städtetour haben wir die Christiansburg, die Königliche Bibliothek und diverse andere Gebäude gesehen. Da uns irgendwann der Hunger überkam machten wir uns zurück auf den Weg zur Einfaufsmeile und entschieden uns für einen Besuch bei McDonalds. Es war zwar nicht das ungewöhnlich aussehende McDonalds, aber trotzdem hatte es die ein oder andere Merkwürdigkeit zu bieten. Es war ein unheimlicher Betrieb, aber trotzdem gab es mehr als genug Sitzplätze. Liebe McDonalds' in Deutschland: Schneidet Euch davon mal eine Scheibe ab!
Als wir auf Toilette gehen wollten, mussten wir feststellen, dass die Herrentoilette leider außer Betrieb war und wir die Damen-, bzw. Behindertentoilette in Anspruch nehmen mussten. Die Frage, die mich allerdings jetzt noch beschäftigt ist: Wofür eine Behindertentoilette, wenn die Toiletten im 2. Stock und keine Aufzüge vorhanden sind? Dieses Geheimnis werde ich wohl nie lösen...
Nach dem Essen, auf den Weg zur Frederikskirche, trafen wir zwischenzeitlich William wieder, der Teil der "Shopping-Gruppe" war. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er vom Shoppen wirklich begeistert war. Da bis zum Treffen um 14 Uhr nicht mehr viel Zeit war, versuchten Michael und ich, uns zwei Stadtfahrräder zu besorgen. Die Idee dieser Stadtfahrräder ist ziemlich gut, aber sie scheint nicht wirklich zu funktionieren. Es gibt einige Plätze in Kopenhagen, wo diese Fahrräder angeschlossen sind, ähnlich dem Prinzip der Einkaufswagen. Für nur 20 Dänische Kronen kann man ein solches Fahrrad leihen und durch die Stadt fahren. Braucht man das Fahrrad nicht mehr, kann man es an einer der Stationen wieder abschließen und erhält seine 20 Kronen zurück.
Leider sieht man zwar immer wieder solche Stadtfahrräder, allerdings sind sie meistens mit einem zusätzlichen Schloss gesichert. Die Dänen scheinen die Fahrräder also für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen und sind zu geizig, sich eigene Fahrräder anzuschaffen. Michael und ich haben es jedenfalls nicht geschafft, zwei Fahrräder zu finden und konnten es somit auch nicht rechtzeitig zum Treffpunkt schaffen. Nach Rücksprache mit den anderen Gruppen, erfuhren wir, dass es diesen auch nicht viel besser ging. Die einen waren immer noch auf dem Boot und die anderen vorerst zu weit weg vom Treffpunkt. Mit gehöriger Verspätung kamen wir dann am Rathausplatz an und beschlossen, etwas zu warten, bis eine der anderen Gruppen auftaucht. In dieser Zeit trank ich einen Cappucino und Michael eine Wasserflasche, die sehr merkwürdig bedruckt war (vgl. Fotos).
Nach einiger Zeit und einer SMS an die anderen Gruppen machten wir uns doch wieder alleine auf den Weg. Erneut blieben wir auf der Suche nach Stadtfahrrädern erfolglos, haben aber immerhin eines der Räder ausprobiert. Mit dem Taxiboot fuhren wir nun in Richtung Meerjungfrau, die man schließlich gesehen haben muss, wenn man in Kopenhagen war.
Dort angekommen fanden wir die Meerjungfrau aber nicht so interessant. Interessanter war allerdings der in der Nähe gelegene Park, wo Michael zum ersten Mal feststellte, dass die Dänen verstehen, Parks anzulegen.
Auf unserem Rückweg zum Bahnhof hatten wir geplant, weitere Parks zu durchqueren. Jeder der Parks war sehr schön angelegt und mit unzähligen Büsten und Skulpturen geschmückt, weshalb wir immer wieder feststellten, dass die Dänen es verstehen, Parks anzulegen.
Nachdem wir den Königs- und Rosengarten hinter uns gebracht haben, machten wir uns langsam auf den Weg zum Hauptbahnhof und nahmen Kontakt mit den anderen Gruppen auf. Der eine Teil war aber schon auf dem Weg zurück nach Lund und die andere Gruppe brauchte noch etwas Zeit. Vermutlich, um nach Ladenschluss doch noch etwas von Kopenhagen zu sehen. Wie ich heute von William erfahren habe, waren sie erst um 0 Uhr wieder zu Hause. Wir zwei kamen gegen 20 Uhr wieder in Lund an.
Danach war ich erst einmal ziemlich erschöpft und habe den Rest des Abends nur noch entspannt.

Heute Morgen war dann um 11 Uhr Brunch in Lunds Nation angesagt. Meine Mentorengruppe hatte dazu eingeladen und für 55 SEK bekam ich einen großen Teller mit Englischem Frühstück serviert und konnte mich außerdem am Buffet bedienen. Danach war ich natürlich mehr als satt und froh, mir nichts zu Mittag kochen zu müssen.
Spontan entschloss ich mich anschließend mit ein paar Leuten der Gruppe zum Strand nach Lomma zu fahren. Mit dem Rad fährt man ca. 45 Minuten, aber da wir nur fünf Leute waren, davon eine mit Auto, konnten wir bequem mit dem Auto fahren. Dort stießen wir mit einer weiteren Gruppe zusammen, die sich bereits etwas eher mit dem Rad auf den Weg gemacht hat. Am Strand angekommen saßen wir erst einige Zeit im Sand und anschließend haben wir uns an den Leuchtturm gesetzt und das wirklich herrliche Wetter genossen.
Man konnte von dort sehr gut bis nach Malmö sehen und dank der optimalen Sicht, waren sogar Teile von Kopenhagen zu sehen. Nach einiger Zeit, ich habe nicht auf die Uhr gesehen, sondern die Zeit einfach genossen, aßen wir noch ein Eis und machten uns danach auf den Weg zurück.
Ich werde versuchen möglichst bald die Fotos von Kopenhagen und Lomma fertig zu machen.

Irgendwie sind die Schweden verrückt

03. September 2006

Ich wusste ja schon seit meinem ersten Besuch hier in Lund im April, dass die Schweden manchmal etwas verrückt sind, denn wer schleppt schon in Deutschland ein Sofa bei Regenwetter in den Stadtpark, um dort Party zu machen, aber gestern haben die Schweden auf meinem Korridor noch einen drauf gesetzt.
In unserer Küche sollte gestern Abend eine Party stattfinden, an der ich leider nicht teilnehmen konnte, weil ich schon Tickets für ein Sittning gekauft hatte (dazu später mehr), bevor ich von der Party bei uns wusste. In unserer Küche hing seit letzte Tage ein Zettel, auf dem die Party angekündigt wurde. Außerdem stand dort geschrieben, was man alles mitbringen sollte. Hawai-Hemd, Badehose, evtl. einen Regenschirm,... Ich hatte das eigentlich gar nicht alles ernst genommen, aber als ich gestern abend meinen Raum verließ, um zum Sittning zu gehen, war ich etwas verwundert, dass der Flur voller nasser Fußspuren war. Als ich an der Küche vorbei kam, wusste ich auch, woher diese kamen.
Meine schwedischen Mitbewohner hatten in der Küche ein Planschbecken aufgebaut, mit Wasser gefüllt und saßen gemütlich drinnen und tranken Bier. Eigentlich schade, dass ich nicht dabei gewesen bin, aber ich denke, dass wir sicherlich noch den ein oder anderen lustigen Abend miteinander verbringen werden.

Und etwas mehr über das Sittning. Meine Mentoren hatten letzte Woche einige Tickets dafür reserviert, sodass wir sehr viele Austauschstudenten waren. Ein Sittning ist ein Dinner, bei dem viel gesungen und getrunken wird. Es scheint hier in Schweden unzählige Trinklieder zu geben und man kommt manchmal aus dem Singen gar nicht mehr raus. Dementsprechend auch nicht aus dem Trinken...
Das Sittning gestern war wieder von einer der Nations organisiert und beinhaltete ein 3 Gänge Menü. Als Vorspeise gab es wahlweise einen Kuchen oder eine Hummersuppe. Ich habe mich für die Hummersuppe entschieden und die Entscheidung nicht bereut. Als Hauptgang gab es Lachsfilet, Kartoffelpüree und etwas Salat. Was für eine Sauce das war, kann ich nicht sagen, da ich es nicht genau bestimmen konnte und die Menükarte nur auf Schwedisch war. Auf jeden Fall hat es sehr gut geschmeckt. Als Dessert konnte man entweder Mousse au Chocolat oder Apfelkuchen wählen. Meine Wahl fiel auf Apfelkuchen, der wie der Rest des Menüs sehr lecker war.
Anschließend wurde einem Kaffee oder Tee gereicht, wobei der Kaffee dieser typisch starke schwedische Kaffee ist, von dem man schlagartig wach und wieder nüchtern wird. Interessant ist an dem Kaffee hier, dass man Milch hinein geben kann, er aber trotzdem nur dunkelbraun wird, egal, welche Mengen Milch man nimmt.
Im Anschluss an das Dinner war dann eine große Party, die aber erst ab 0 Uhr so richtig voll wurde. Ich habe wieder eine Menge nette Leute getroffen und mit ein paar Mädchen die ersten schwedischen Worte gewechselt. Bis ich eine gute Konversation auf Schwedisch führen kann, muss ich aber noch ein wenig mehr lernen.

Der erste Uni-Tag

01. September 2006

Es ist September und ich habe den ersten Tag Uni hinter mich gebracht. Lange war Uni heute aber sowieso nicht.
Um 10.15 Uhr fing die Vorbesprechung des Kurses an und um 11.45 Uhr war sie schon vorbei, wobei um kurz nach 11 selbstverständlich eine viertel Stunde Pause war.
In der Pause wurden uns netterweise kalte Getränke und Kekse serviert. Die restliche Zeit haben wir uns erzählen lassen, wie der Kurs aufgebaut ist und was wir alles machen werden.
Wir sind 20 Studenten, wobei wir nur eine Hand voll Auslandsstudenten sind. Die ersten Wochen sind nur Vorlesungen, um uns alle auf ein und das selbe Level zu bringen. Dann gibt es einen Praxisteil und ein Literaturprojekt. Beides werden wir in Gruppen zu vier Leuten machen.
Doch bevor wir damit anfangen, stehen drei Klausuren, bzw. Tests an. Der erste Test ist am nächsten Freitag. Wenn ich es richtig verstanden habe, bekommen wir ein oder zwei Texte, welche wir verstehen und zusammenfassen sollen. Beim ersten Test sind die Ohren unseres Betreuers allerdings noch verschlossen, wenn wir uns untereinander über die Texte unterhalten wollen. Beim zweiten Test sind wir dann aber vollkommen auf uns alleine gestellt.
Ich bin mal gespannt, was das so gibt. Wie es aussieht, dürfte ich in nach dem Kurs eine Menge gelesen haben. Neben dem Buch, aus dem wir zu den Vorlesungen im Idealfall die entsprechenden Kapitel gelesen haben sollten, haben wir noch eine CD bekommen, auf der über 600 Seiten Text geschrieben sind. Diese 600 Seiten sind keine Pflicht, allerdings wird empfohlen, den Großteil davon zu lesen.
Wieviel ich im Endeffekt wirklich lesen werde, muss sich noch herausstellen. Für Montag werde ich vermutlich nichts oder kaum etwas lesen, denn erstens werden eher Grundlagen behandelt und zweitens scheint es das Buch, zu dem wir die Kapitelangaben bekommen haben, nur in der Präsenzbibliothek zu geben, was ich ziemlich lästig finde. Ob ich mich demnächst häufiger zum Lesen in die Bibliothek setze, werde ich nach den Vorlesungen am Montag entscheiden.
Und nun muss ich sehen, dass ich etwas zu Essen bekomme, denn heute Abend werden wir Austauschstudenten vom Vizekanzler der Uni begrüßt und im Anschluss scheint eine große Party geplant zu sein.